Lange Zeit hielt ich The Last of Us für unverfilmbar. Sowohl wegen dem Aufwand wie auch dem Kernthema der Story. Doch siehe da … auch solch ein schwieriger Stoff wie die Geschichte um Elly als „Heilmittel“ findet seinen Weg in die Streaming-Dienste.

Das Spiel ist logischerweise ein Meisterwerk. Man kann über den zweiten Teil streiten, doch der erste Teil war damals das Emotionalste was ich jemals gespielt habe. Szenen in den Joel seine Tochter verliert oder sich Henry selbst tötet weil er die unheilbare Infektion seines kleinen Bruders Sam nicht ertragen kann, haben mich zu Tränen gerührt.

Kein Spiel hat das bis dato geschafft, doch The Last of Us war hier einfach ohne Gleichen. Es ist also kein Wunder, dass irgendwann die Idee entstand solch eine Geschichte auch als Film oder Serie zu erzählen. Ich war skeptisch. Was sollte eine Serie denn zeigen können, was nicht im Spiel schon erzählt wurde? Eine 1:1 Verfilmung wäre doch viel zu langweilig, eine völlig neue Geschichte verfehlt das Thema.

Craig Mazin und Neil Druckmann hatten es wahrlich nicht einfach diesen Spagat hinzubekommen. Doch es ist gelungen trotz einiger weniger Kritikpunkte. Einer davon wäre die Figur des Charakters Bill im Spiel und vor allem in der Serie.

Dass Ellie im ersten Spiel homosexuelle Gefühle zeigt und dies im zweiten Teil ganz und gar zum Thema gemacht wurde, ist plottechnisch logisch und auch einleuchtend. Sie wurde in ihrer Jugend merhmals von Männern sexuell belästigt und auch David musste gerechterweise ableben, weil er versucht hat Ellie zu vergewaltigen. Eine schreckliche Szene, bei der es mir schwerfällt an diesen Spielabschnitt zurückzudenken. Es ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Um es aber kurz zu machen: Bill hätte genauso gut als heterosexuelle Figur funktioniert. Im Spiel wird es nur angedeutet als sie seinen „Freund“ aufgehängt finden und sich Ellie später im geliehenen Auto über Bills „Nachtlektüre“ lustig macht. Doch in der Serie wird der Homosexualität von Bill eine GANZE Folge gewidmet. Die Figur vom griesgrämmigen Bill ist sowohl im Spiel wie auch in der Serie ein interessanter Nebencharakter.

Doch er ist dies NICHT wegen seiner Homosexualität sondern wegen seiner Fähigkeit in einer derart feindlichen apokalyptischen Welt einsam und alleine in seiner Stadt zu überleben. Das macht ihn zu einem Superhelden. Die Homosexualisierung dieser Figur ist völlig unnötig gewesen. Abschließend ist dies aber auch mein einziger Kritikpunkt an der Handlung von The Last of Us und sollte auch das Gesamtwerk nicht überschatten.

Nicht nur das Spiel ist absolut empfehlenswert, auch die Serie sollte man sich unbedingt anschauen. So erhält man einen guten Einblick wo die Unterschiede zwischen Spiel und Serie liegen. Ich freue mich auch auf die zweite Staffel um zu vergleichen wie man hier die noch düsterere Geschichte von Part II erzählen will. Selbst eine dritte Staffel soll in Planung sein. Zumindest gibt es Gerüchte darüber.

Eine Befürchtung möchte ich aber noch äussern: Ich hoffe inständig, dass Sony The Last of Us nicht dermassen kommerziell ausquetschen wird, wie dies mit Resident Evil als Film passiert ist. The Last of Us sollte auch als Serie ein Meisterwerk bleiben und nicht zu einer quantitativen Ware verkommen mit Dutzenden Staffeln. Es wäre schade, denn Szenen wie Sarahs Tod und Henrys Selbstmord sind nicht unendlich reproduzierbar.

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Serienfakten

Offizieller Serienname	The Last of Us
Offizielle Webseite	https://www.hbo.com/the-last-of-us
Produktionsfirmen	Sony Pictures Televisions PlayStation Productions Naughty Dog
Hauptdarsteller Idee	Pedro Pascal (als Joel Miller) Bella Ramsey (als Ellie Williams) Craig Mazin & Neil Druckmann
Veröffentlichung	15. Januar 2023
Genre	Horror, Drama
Wikipedia-Link	https://de.wikipedia.org/wiki/The_Last_of_Us_(Fernsehserie)
Shopping-Link(s)	IMDb Amazon
Altersfreigabe (USK) Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle
Altersfreigabe (PEGI) Pan European Game Information

Offizielles Poster

Offizieller Trailer

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