
KATSCHING! – Black Flag platiniert


Es ist soweit! Nach gefühlten Hunderten von Spielstunden darf ich mich als Besitzer der Platintrophäe von Assassins’s Creed IV – Black Flag an die legendäre Assassinentafel setzen und stolz verkünden: „Katsching! – Die Platinmünze ist gefallen“.
Zwar fehlen mir im Augenblick noch die 100 %, da beim DLC Blackbeards Zorn sich die beiden Silbertrophäen Heiliges Land und Präventivschlag noch etwas sträuben eingeheimst zu werden, aber ich bleibe auch hier am Slot. Auch wenn ich wie schon mal beiläufig erwähnt kein großer Fan der Assassin’s Creed-Reihe war, hat mich der vierte Teil um den Piraten Cpt. Edward Kenway und seiner Jackdaw endlich davon überzeugt sich öfters diesem Action-Adventure aus der 3rd-Person-Perspektive zu widmen.
Bei einem Open World Game ist es leider nicht zu verhindern, daß man abseits der Hauptstory Nebenschauplätze erkundet oder die Map bereist und somit ein wenig den roten Faden während des Spiels verliert. Worum es aber eigentlich in diesem Ableger geht, könnt ihr am Ende dieses Reviews im schwarzen Storykasten nachlesen.
Was macht aber Assassin’s Creed IV Black Flag so spielenswert? Ich möchte euch in einigen kurzen Abschnitten beschreiben, warum sich dieser vierte Teil wirklich lohnt zu spielen und was nicht so gut gelungen ist.
Multiplayer rockt nicht
Fangen wir diesmal mit den nicht so gelungenen Aspekten des Spiels an. Wie bereits bei WATCH_DOGS für die PlayStation 3, finde ich auch bei Assassin’s Creed IV den Multiplayer als nicht gelungen. Die Arbeit und die Mühe, die sich Ubisofts Multiplayer-Programmierer gegeben haben, ist wirklich bemerkenswert und anzusehen. Es gibt unzählige Modi wie Kopfjagd, Deathmatch, Meucheln, Dominanz und Artefakt, das Spiellabor oder die Wolfsrudel-Modi Entfesselt und Entdecker. Auch was die Vielfalt der Spielcharakter-Anpassungen angeht und der freischaltbaren und erspielbaren Ausstattung für jede einzelne Figur, ist der Animus hier wirklich vorbildlich, doch manchmal muss man eindeutig zu dem Schluß kommen: Weniger wäre mehr gewesen. Bis auf den Modi Kopfjagd finde ich alles ziemlich öd und langweilig, auch die vielen einstellbaren Fähigkeiten und Eigenschaften sind zwar cool, aber lassen mich nicht gerade Begeisterungssprünge und Saltos vollführen.
Es freut mich aber zu sehen, daß andere damit mehr Spaß gehabt haben als meine Wenigkeit. Ich gestehe, daß ich den Multiplayer nur gespielt habe um die nötigen Trophäen zu holen, aber nicht gerade weil der Animus derartig rockt, denn auch dieser Multiplayer muss sich in meinem Falle an Naughty Dogs Fraktionen messen lassen.Schauen wir uns aber mal an, was dafür am Single-Player alles richtig gemacht worden ist und aus welchem Grund Black Flag ein gutes Stück Videospiel-Literatur geworden ist.
Scharfgezeichnete Inselwelten und Open World-Erlebnis
Die Inselwelt der Karibik entspricht zwar nicht der tatsächlichen Inselwelt unseres Planeten und ist somit nicht maßstabs- und naturgetreu abgebildet, wie dies z.B. beim kommenden Spiel The Division sein wird und der Nachbildung Manhattans, aber das Rumsegeln mit der Jackdaw zwischen den einzelnen Inseln und die Erkundung der Map ist einfach fantastisch. Es sieht alles super flüssig aus, die Programmierer, Artisten und Zeichner haben es geschafft bei mir ein Pirates of the Carribbean-Gefühl hervorzurufen, während ich meine Brigg betrete oder sie mit einem Kopfsprung verlasse und auf die Küste zuschwimme. Viele Tempelanlagen und die Flora und Fauna sind einfach großartig in Szene gesetzt sowie die Bauten des 17-18. Jahrhunderts. Man fühlt sich tatsächlich in die Vergangenheit zurückversetzt.





Legendäre Seeschlachten und Kampfgefechte
Neben dem Abenteuer-Spielelement mit dem kämpfenden, schwimmenden, springenden und schleichenden Edward durch vielzählige Missionen der Hauptstory und Nebenschauplätze zu Fuß, sind die Schiffsschlachten wirklich ein Augenschmaus und bocken so richtig. Vor allem der Kampf gegen die 4 bzw. 5 Legendären Schiffe ist super inszeniert und setzen dem ganzen Spielerlebnis die Krone auf.
Die Optik ist ausgefeilt und funktioniert fast fehler- und ruckellos, beim Schwenken der Kamera beim Breitseite-Feuern mit den Elite-Kanonen oder dem Abwerfen der Feuerfässer, die Verfolgungswenden und Fluchtmanöver, sowie das Anvisieren mit den Mörsern aus der Ferne haben mir während des ganzen Spiels immer wieder Spaß gemacht und für richtige Abwechslung gesorgt. Zwar wurde irgendwann das Entern der besiegten Schiffe etwas eintönig, aber man hat immer die Wahl es durch ein Versenken abzukürzen, will man nicht unbedingt Kenways Flotte mit lauter Kriegsschiffen bestücken und die Handelsroute im Minigame ausbauen bzw. freischalten. Doch Platinhunter kommen hier nicht daran vorbei.








Viele Missionen und ausgeklügeltes Gameplay
Will man die Platintrophäe einstecken, muss man alle Nebenoptionen der Hauptmissionen abschließen und eine 100%-ige Synchronisation erspielen. Wenn man es beim ersten Durchgang nicht schafft, kann man in Menü jede Erinnerungssequenz noch einmal spielen um die Nebenaufgaben zu meistern. Das bringt einen dazu sich einige gute und spannende Missionen nochmal anzuschauen. Es entsteht somit kein großer Wiederholungs-Nerveffekt, denn jede einzelne Nebenaufgabe wird separat ebenfalls gespeichert und somit zur vollständigen Synchronisation gezählt. Der Schwierigkeitsgrad der Platin bleibt somit absolut im Rahmen des gewünschten Spiel- und Spaßrahmens und artet nicht zur nervigen Arbeit aus.
Als kurzes und übersichtliches Fazit würde ich Assassin’s Creed IV Black Flag demnach folgendermaßen bewerten:
FREEDOOMIZERS FAZIT

Black Flag war mein Einstiegsspiel in die Assassin’s Creed Welt. Als leidenschaftlicher Adventure-Gamer konnte ich mich irgendwann diesem Branding nicht mehr entziehen. Die anfängliche Euphorie hielt auch das ganze Spiel hindurch an, so daß es mich sogar dazu brachte einige Jahre später den Nachfolger Roque ebenfalls zu platinieren. Große Unterschiede gibt es zwischen diesen beiden Ablegern nicht. Die Offene Spielwelt ist beeindruckend und sehr detailreich inszeniert, ob im Dschungel, auf der Insel oder in den Tempelanlagen, alles läßt einen eintauchen in die Piratenwelt Ende des 17. Jahrhunderts.
Ein Kaufargument war auf jedenfall die Aussicht auf interessante und eindrucksvolle Seeschlachten. Das abwechselnde Gameplay zwischen Attentaten auf Inseln und Schiffschlachten gegen legendäre Piraten- und Freibeuterschiffe sowie die englische Flotte lässt selten Langeweile aufkommen. Nachdem man aber die gesamte Spielwelt erkundet und die Story mit ihren vielen Haupt- und Nebenmissionen erspielt hat, kann man das Teil ruhigen Gewissens ad acta legen. Der Multiplayer fesselt zu keinem Zeitpunkt und lässt keinen Widerspielwert zu. Dazu haben Uncharted und The Last of Us einfache Maßstäbe gesetzt an welche der Ubisoft-Multiplayer nicht im Geringsten herankommt.
DAS GEFÄLLT / GEFIEL MIR:

+ OpenWorld-Aufbau des Spiels, detailreiche Inselwelten, Tempelanlagen und Dschungelwälder
+ Grafisch top, interessante Seeschlachten und Kampfmanöver
+ Abwechslungsreiche Missionen und Nebenschauplätze
+ Viele Trophäen und angemessene Platin-Schwierigkeit
+ Keine nervenden Trophäen
DAS GEFÄLLT / GEFIEL MIR NICHT:

– Multiplayer fesselt nicht
– Nervige Unterbrechung des Spielflusses durch Lade-Balken bei Missionen oder beim Neustart nach Mißerfolg
– Zu viel gesetzte Aktionsmarker führen beim Laufen, Springen, Klettern auf den Dächern zu ungewollten und unbeabsichtigtem Verhalten der Spielfigur


Cape Bonavista Juni 1715. Hier beginnt das Abenteuer von Edward James Kenway. Er ist ein aufstrebender Pirat, der in der Karibik für Reichtum und Freiheit kämpft. Bei einer spektakulären Seeschlacht gegen Duncan Walpole, einen Assassinen, überleben lediglich die beiden und schaffen es sich auf eine einsame Insel zu retten nach dem Untergang des Schiffes. Edward jagt Duncan und tötet ihn, findet beim Durchsuchen seiner Assassinenkutte einen geheimen Brief. Edward nimmt Duncans Persönlichkeit an um seinen Auftrag weiter nachzugehen. Edward befreit daraufhin einen Händler, der ihn mit seinem Schiff nach Havanna mitnimmt.
In Havanna angekommen trifft Edward auf die Freibeuter Woodes Rogers und Julien du Casse, die sich mit dem Gouverneur Torres treffen wollen um eine Mission zu besprechen. Dabei erfährt Edward, daß alle Drei dem Templerorden angehören und erfährt zum ersten Mal vom jahrhundertealten Krieg zwischen den Templern und den Assassinen. Der Dreierbund ist auf der Suche nach dem geheimen Ort des Observatoriums, wo sie der Legende nach ein Gerät vermuten, das ihnen ermöglichen würde jeden Menschen der Erde aufzuspüren und durch seine Augen sehen zu können. Um den Ort zu erfahren, muß aber Der Weise befragt werden, den sie gefangennehmen konnten. Beim Gefangenentransport durch die Straßen von Havanna wird die Gruppe von den Assassinen angegriffen, die versuchen den Weisen zu befreien. Dieser flieht dabei und wird wieder von Edward eingefangen und an Torres übergeben. Da sich der Gouverneur nicht erkenntlich genug zeigt, beschließt Edward nun selber den Weisen zu befreien und sich mit ihm auf die Suche nach dem Observatorium zu machen. Bei der Befreiungsaktion wird Edward entdeckt, gefangengenommen und als Sklave weiterverkauft.

Als Edward auf dem Sklavenschiff neben dem ebenfalls gefangenen Adéwalé aufwacht, schafft er es sich selbst, Adéwalé und alle Sklaven zu befreien und das Schifft zu kappern. Er tauft es auf den Namen Jackdaw, ernennt Adéwalé zu seinem Quartiermeister und macht sich mit der neuen Crew weiter auf die Suche nach dem Weisen. Beim nächsten Zwischenstop in Nassau, einer Hochburg von Piraten und Assassinen, treffen Edward und Adéwalé auf die berühmt-berüchtigten Piratencaptains Blackbeard, Ben Hornigold und James Kidd. Edward erzählt ihnen vom Observatorium, erntet aber nur Gelächter. Daraufhin macht sich Edward weiter auf die Suche nach Julien du Casse und verfolgt ihn auf eine einsame Insel, stellt ihn dort, tötet ihn und annektiert die Insel als neuen Aufenthaltsort für sich und seine Crew.

James Kidd verhilft Edward dabei, die Insel der Assassinen zu erkunden, ihren Anführer zu treffen und erfährt dabei noch mehr von der Geschichte um den Weisen. Nachdem er die Assassinen-Insel gemeinsam gegen einen Angriff der Templer und Spanier verteidigt, steht ihm der Anführer bei und hilft ihm weiter auf der Suche nach dem Observatorium.
Wieder in Nassau angekommen, lernt Edward die beiden Piraten Charles Vane und Jack Rackham kennen, die ihm davon erzählen, wie sich der Gouverneur Torres mit dem Weisen auf ein Fort zurückgezogen hat. Edward erobert das Fort, muss aber feststellen, daß der Weise an einen Sklaventreiber weiterverkauft wurde. Beim Einbruch auf die Plantage des Sklaventreibers gibt sich James Kidd als die Piratenbraut Mary Read zu erkennen, die ebenfalls eine Assassinin ist und als James Kidd in der männlich-dominierten Piratenwelt ihr Dasein fristet. Sie schaffen es den Weisen zu befreien, doch dieser entkommt nun indem er Alarm schägt und die Verwirrung für seine Flucht nutzt.

Bei einer weiteren Seeschlacht gegen die Spanier, bei der Blackbeard und Edward nach Medizin suchen um die ausgebrochene Pest in ihrer Piratenrepublik Great Inagua zu bekämpfen, stirbt Blackbeard. Nun verbrüdert sich Edward mit Charles Vane auf der Suche nach dem Weisen und gerät dabei in eine Falle des Verräters Jack Rackham. Sie verlieren bei der Seeschlacht ihre Schiffe und werden auf einer einsamen Insel zurückgelassen. Hier dreht Charles völlig durch und muss von Edward ruhig gestellt werden, der es dann irgendwie wieder schafft die Insel zu verlassen.
In Great Inagua zurückgekehrt, trifft Edward wieder auf Mary Read alias James Kidd, der Jack Rackham fassen konnte. Sie belauschen dabei den zu den Templern übergelaufenen Hornigold und erfährt dabei, daß der Weise nach Afrika fliehen konnte. Edward segelt dorthin, eliminiert Burgess und Cockram und wird dafür vom Weisen als Dank an den geheimen Ort des Observatoriums gebracht. Davor schafft es Edward aber noch Hornigold ausfindig zu machen und ihn für seinen Verrat in Nassau zu bestrafen.
Bei der Erkundung der Observatorium-Insel mit den Eingeborenen führt der Weise Edward zum Eingang des Verstecks. Davor tötet der Weise alle Begleiter und gibt Edward das Geheimnis Preis und was es mit dem Observatorium auf sich hat. Darin befindet sich ein kristallener Totenschädel in welchen durch das Einsetzen von Blutampullen jeder beliebigen Person durch dessen Augen das Geschehen beobachtet werden kann. Der Weise aber verrät hier Edward, nimmt das Artefakt an sich und lässt Edward eingeschlossen im Steintempel zurück. Dieser schafft es sich durch einen Ausgang an der Deck zu befreien und verfolgt den Weisen, wird aber leider dabei bewusstlos geschlagen.
Port Royal, Jamaica im Jahre 1720. Edward ist ein Gefangener der Templer und wird mit Mary Read und Anne Bonny von einem Gericht zum Tode verurteilt, doch die beiden berufen sich darauf schwanger zu sein, weswegen sie dem damaligen Gesetz nach nicht hingerichtet werden können. Während des Wartens auf seine Hinrichtung wird Edward vom Assassinen-Anführer befreit und dann machen sich beide auf, die eingekerkerten Frauen zu befreien. Leider ist Mary zu geschwächt und stirbt bevor sie Edward richtig aus dem Gefängnis befreien kann. Er legt sie dann leider ohne Bestattung ab und flieht mit der schwangeren Anne Bonny und dem Assassinen-Anführer von der Insel. Dieser übergibt Edward eine Assassinen-Robe und macht ihn damit zum Ordensmitglied.

Leider verfällt Edward in eine Trinkerphase, weil er um den Tod seiner geliebten Gefährtin Mary Read trauert. In Tulum wird er von Adéwalé zurechtgewiesen bezüglich seines schandhaften Lebens und seines ehrenlosen Verhalten als Assassine, weswegen Adéwalé nun seinen eigenen Weg gehen muss. Anne Bonny steht hier aber Edward bei und wird seine neue Quartiermeisterin, da sie sich nach den alten Zeiten als Piratin sehnt. Edward will nun endgültig seine Fehler gutmachen, da er dies der sterbenden Mary Read versprochen hat und macht sich auf Woodes Rogers zu finden und zu töten.
In Havanna angekommen verkleidet er sich mit der Robbe eines italienischen Diplomaten und eliminiert Rogers. Dabei erfährt er, daß sich der Weise wieder in Afrika aufhalten soll. Edward macht ihn dort ausfindig, verfolgt ihn mit der Jackdaw und erledigt ihn auf seinem brennenden Schiff. Dabei bittet ihn der Weise, daß er seinen Körper vernichten soll, damit Torres damit keinen geschichtlichen Unfug treiben kann. Mit dem Kristallschädel und der Blutampulle findet er den Gouverneur und Templer-Großmeister Torres in seiner Burg auf Havanna. Dabei muss er sich der persönlichen Leibwache von Torres, dem Ritter El Tiburón stellen und diesen aus dem Weg räumen. Torres schafft es zu fliehen.

Dabei macht er sich auf den Weg zum Observatorium um dieses zu aktivieren. Edward verfolgt ihn dorthin und stellt den Gouverneur bei dem Versuch das Kristallschädel-Artefakt in seine Vorrichtung zu legen und damit die alleinige Macht über alle Menschen zu erlangen. Nachdem er Torres erledigt hat, verschließt der Assassinen-Anführer den Tempel für immer um niemanden mehr diese Macht bieten zu können.
Jahre später erfährt Edward von seiner kleinen Tochter Jennifer, die er zum ersten Mal sieht, nachdem seine Frau starb. Er segelt mit ihr nach England, heiratet dort und bekommt noch einen Sohn. Bei der abschließenden Szene in einem Londoner Theater sitzt der gealterte Kenway mit seiner nun erwachsenen Tochter Jennifer Scott-Kenway und seinem kleinen Sohn Haytham Kenway und wartet auf die Vorführung.
