Es könnte glatt ins Guiness Buch der Rekorde eingehen: Freedoomizer braucht 9 Jahre 3 Monate und 3 Wochen um die unsägliche Platin-Trophäe von Far Cry Primal einzuholen. Wer Ähnliches (nicht) geleistet hat, soll sich melden. 🙂

Ich schrieb bereits in meinem Pile of Shame darüber. Es ist auch kein Geheimnis, dass ich mich in Ego-Perspektiven nicht mehr wohlfühle. Dies hat bestimmt mit dem zunehmende Alter, der schwindenden Konzentrationsfähigkeit und der Fähigkeit des Auges schnelle hautnahe Bilder ermüdungsfrei verarbeiten zu können, zu tun.

So hat es sich leider ergeben, dass ich für mich persönlich entschieden habe, Ego-Spiele zu meiden. Leider blieb hier noch die Platin von Far Cry Primal übrig. Und diese verschandelte meinen Platin-Account FREEDOOMIZER wie ihr sehen könnt. Dies ist nun nicht mehr der Fall. Diesen letzten Ehrgeiz musste ich einfach aufbringen und nach etwas mehr als 30 Stunden Augenkoller endlich diese Platin einzufangen.

Das Gefühl diese Trophäe endlich nach so langer Zeit mein zu nennen, war schon überwältigend. Es hat auch durchaus wieder Spaß gemacht in Oros mit Takkar und den Udam sowie den Sonnenläufern erbitterte Kämpfe auf Messers Schneide zu führen und dabei immer wieder über die lustige Phantasiesprache dieser Urzeit-Bewohner zu grinsen. So gesehen ist Far Cry Primal schon ein kleines Juwel.

Auch die Bestien-Jagden waren sehr interessant. Vor Jahren schienen sie noch nicht machbar für mich, doch wenn man sich einen gezähmten Bär oder Säbelzahn-Tiger als Sidekick ruft, ist das ganze schon eine andere Sache.

Mit Far Cry Primal endet meine Karriere als Ego-Gamer vollends. Somit ist diese Trophäe nicht nur wegen ihrer unglaublich langen Dauer ein Meilenstein sondern auch ein neuer Schritt in meinem persönlichen Gaming-Verhalten der Zukunft. Ego-Shooter oder Spiele aus der Ego-Perspektive können aus den genannten Gründen nicht mehr zu meinem Repertoire gehören.

Ego vs. 3rd Person?

Auch wenn sich viele Entwickler bewusst für die alleinige Ego-Perspektive ihrer Spiele entscheiden, wie dies im Falle von Cyberpunk 2077 passiert und es auch durchaus nachvollziehbare Gründe gibt dies zu tun, so gibt es auch gegenteilige Argumente. Trotz Allem – finde ich – sind solche Perspektiven und Spiele einfach am besten aufgehoben im VR-Segment. Auch wenn das Argument, Ego-Perspektiven würden die Immersion von Spielen verbessern und bestimmte Spielsequenzen oder Mechaniken würde in dieser Optik am besten zur Geltung kommen, durchaus seine Daseinsbereichtigung hat.

Sie schränkt und zwängt aber den Spieler auch ein. Natürlich erhöht das in bestimmten Genres wie z.B. Horror oder Sci-Fi-Thriller die dramaturgische Komponente, aber ich finde solche Genres funktionieren genauso gut mit 3rd-Person-Views. Dabei ist Gaming und Handling für den Spieler um einiges anspruchsvoller als die reine Ego-Perspektive. Bei freien Kamera-Perspektiven muss diese auch noch gedreht werden während man kämpft oder schiesst. Man ist einfach freier in seiner Spielweise und muss sich ganz anders verhalten.

Kosten, Kosten, Kosten

Ich denke aber auch dass der Programmier- und Entwicklungsanspruch bei Spielen die beide Perspektiven unterstützen um ein Vielfaches höher ist. Das erfordert mehr Investitionen in Zeit, Personal und Know-How, so daß sich Spielproduzenten aus Kostengründen vermutlich für die eine oder andere Sicht entscheiden. Vor allem bei großen aufwendigen Spielen wie Cyberpunk 2077 geht man hier den einfacheren und kostengünstigeren Weg. Es geht aber auch anders. Rockstar Games hat es mit Grand Theft Auto V bewiesen.

Grand Theft Auto V ist ursprünglich und die Spielreihe ohnehin schon immer ein 3rd-Person-Adventure Open-World-Shooter gewesen. Man hat aber Jahre nach der Veröffentlichung die First-Person-View nachgeliefert. Da hat dann jeder Gamertyp etwas davon.

Ich schweife aber ab. Kommen wir abschließend zu Far Cry Primal zurück.

In meiner Platinstatistik wird es am Ende des Gamingjahres 2025 aber mal ganz anders aussehen. Das ist schon jetzt in Stein gemeiselt. Es kommen nicht viele Platins dazu, daber dafür eine sehr wertvolle. Zumindest für mich persönlich.

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